High Performance Computing

High Performance Computing

Computer sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Arbeitslebens. Sie helfen uns eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen, von der Kommunikation bis hin zur Datenanalyse. Doch mit dem stetigen Wachstum von Datenmengen und der Komplexität der Aufgaben stoßen selbst leistungsstarke Computer an ihre Grenzen. An diesem Punkt kommen wir zum High Performance Computing (HPC). Was es genau mit diesem Begriff auf sich hat und wie HPC ihr Unternehmen unterstützen kann, erfahren Sie in diesem Glossar.  

Inhalte dieser Seite

Was ist High Performance Computing?

High Performance Computing (HPC), auch Hochleistungsrechnen genannt, beschreibt die Nutzung von Supercomputern, Cluster-Systemen und parallelen Rechenmethoden, um komplexe und datenintensive Aufgaben mit extrem hoher Geschwindigkeit zu bewältigen. Dabei werden viele Prozessoren gleichzeitig eingesetzt, um große Datenmengen zu verarbeiten und komplizierte Berechnungen durchzuführen, die mit herkömmlichen Computern nicht effizient möglich wären. HPC findet Anwendung in Bereichen, wo schnelle und präzise Rechenleistung entscheidend ist, um Modelle zu simulieren, Prozesse zu analysieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen. 

Was sind die Merkmale von High Performance Computing?

Wie funktioniert High Performance Computing?

High Performance Computing (HPC) funktioniert durch den Einsatz von Supercomputern und leistungsstarken Rechenclustern, die eine große Anzahl von Prozessoren oder Rechenkernen gleichzeitig nutzen. Diese Prozessoren arbeiten parallel an einem Problem, indem sie Aufgaben in kleinere Teilprobleme zerlegen und diese gleichzeitig bearbeiten. Dies ermöglicht die schnelle Verarbeitung und Lösung von komplexen und datenintensiven Aufgaben, die mit herkömmlichen Computern nicht effizient bearbeitet werden können. 

Diese Systeme nutzen spezialisierte Software und Algorithmen, die dafür optimiert sind, die Rechenleistung von Tausenden oder Millionen von Prozessoren zu koordinieren und die Daten schnell zu verarbeiten. Parallele Programmiermodelle wie MPI (Message Passing Interface) oder OpenMP sind gängig, um die Kommunikation zwischen den Prozessoren und die Datenverarbeitung zu steuern. 

Was sind die Anwendungsbereiche von High Performance Computing?

HPC wird unter anderem für Klimasimulationen, Astrophysik und molekulare Simulationen genutzt, um das Verhalten von Sternen, Molekülen und das Klima zu modellieren. 

In der Genomik hilft HPC bei der Entschlüsselung von DNA und der Identifikation genetischer Mutationen, während es in der medizinischen Bildgebung große Datensätze wie MRT- und CT-Scans verarbeitet. 

HPC ermöglicht Strukturanalysen in verschiedenen Industrien und hilft bei der Simulation von Flüssigkeitsströmungen, etwa zur Optimierung von Fahrzeugen oder Kraftwerken. 

High Performance Computing beschleunigt das Training komplexer neuronaler Netzwerke und die Analyse großer Datenmengen, um Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen. 

Hierbei findet eine Nutzung für Risikoanalysen und Echtzeit-Handelsentscheidungen im Hochfrequenzhandel statt. 

In der Öl- und Gasindustrie hilft HPC bei der Datenanalyse zur Standortbestimmung, während es auch zur Optimierung erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie genutzt wird. 

HPC wird in der Filmproduktion und bei der Erstellung von visuellen Effekten sowie bei der Simulation von Naturphänomenen wie Feuer und Wasser eingesetzt. 

HPC unterstützt die Simulation von neuen Materialien auf molekularer Ebene und hilft bei der Entwicklung innovativer Werkstoffe. 

In diesem Anwendungsbereich optimiert High Performance Computing Lieferketten und Verkehrsflüsse, indem es große Datensätze verarbeitet und effiziente Transportsysteme entwickelt. 

Wie sieht die Zukunft von High Performance Computing aus?

Die Zukunft von High Performance Computing (HPC) wird von immer leistungsfähigeren Systemen, neuen Technologien und wachsendem Bedarf an Rechenleistung geprägt sein. Ein entscheidender Trend ist der Übergang zu Exascale-Computing, bei dem Systeme die Grenze von einer Trillion Berechnungen pro Sekunde überschreiten. Diese Supercomputer ermöglichen noch detailliertere Simulationen, etwa für Klimamodelle, Quantenmechanik oder personalisierte Medizin. 

Ein weiteres Zukunftsthema ist die Verknüpfung von HPC mit Künstlicher Intelligenz (KI). KI-Algorithmen profitieren enorm von der Rechenleistung von HPC-Systemen, während HPC durch optimierte KI-gestützte Methoden effizienter wird. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten in der Datenanalyse, Mustererkennung und Automatisierung. 

Auch Quantencomputing könnte langfristig das HPC-Feld revolutionieren. Während klassische HPC-Systeme weiterhin dominieren werden, könnten Quantencomputer in speziellen Bereichen wie Kryptographie oder Materialforschung völlig neue Lösungswege eröffnen. 

Ein großes Thema bleibt die Energieeffizienz. Die enormen Rechenleistungen moderner Supercomputer erfordern hohe Mengen an Strom und Kühlung. Zukünftige Entwicklungen setzen daher auf umweltfreundlichere Architekturen, energieeffiziente Prozessoren und alternative Kühltechnologien. 

Zusätzlich wird HPC durch Cloud-Technologien zugänglicher. Unternehmen und Forschungseinrichtungen können Hochleistungsrechner on-demand nutzen, ohne eigene teure Hardware betreiben zu müssen. Das erleichtert kleinen Unternehmen oder Wissenschaftlern mit begrenztem Budget den Zugang zu Supercomputing-Ressourcen. 

Insgesamt wird HPC in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft spielen, indem es Innovationen vorantreibt und komplexe globale Herausforderungen effizienter bewältigt. 

Wie arbeiten High Performance Computing und Cloud Computing zusammen?

HPC und Cloud Computing

arbeiten zusammen, um eine leistungsstarke, skalierbare und kosteneffiziente Lösung für rechenintensive Aufgaben zu bieten. Hier sind die Hauptwege, wie diese beiden Technologien zusammenarbeiten: 

Skalierbarkeit auf Abruf 

Cloud Computing bietet eine skalierbare Infrastruktur, die es ermöglicht, Rechenressourcen je nach Bedarf zu erweitern. In Kombination mit HPC können Unternehmen die Rechenkapazitäten schnell erhöhen, wenn sie eine große Menge an Daten verarbeiten oder komplexe Berechnungen durchführen müssen. Dies ist besonders hilfreich, um Spitzenlasten zu bewältigen, die in traditionellen Rechenzentren möglicherweise nicht effizient bearbeitet werden könnten. 

Zugang zu spezialisierten Ressourcen 

Cloud-Anbieter stellen HPC-Instanzen zur Verfügung, die speziell für rechenintensive Aufgaben optimiert sind, z. B. mit GPUs (Graphics Processing Units) oder TPUs (Tensor Processing Units) für maschinelles Lernen und Simulationen. Diese spezialisierten Ressourcen sind in der Cloud verfügbar, sodass Unternehmen ohne teure Investitionen in eigene Hardware auf hochleistungsfähige Ressourcen zugreifen können. 

Kostenoptimierung 

Mit Cloud Computing können Unternehmen HPC-Ressourcen nach dem Pay-as-you-go-Prinzip mieten, was die hohen Anfangskosten für die Anschaffung und Wartung von Supercomputern vermeidet. Unternehmen zahlen nur für die tatsächlich genutzte Rechenleistung, was HPC zugänglicher und kostengünstiger macht. 

Flexibilität und Dynamik 

Cloud Computing ermöglicht es Unternehmen, die Rechenleistung dynamisch an ihren Bedarf anzupassen. Dies bedeutet, dass sie HPC-Ressourcen in der Cloud nach Bedarf hinzufügen oder reduzieren können, was besonders nützlich für Unternehmen mit variierenden Workloads oder für Projekte mit unregelmäßigen Rechenanforderungen ist. 

Hybridlösungen 

Viele Unternehmen nutzen eine hybride Lösung, bei der HPC-Anwendungen in internen Rechenzentren betrieben werden, aber Cloud-Ressourcen für zusätzliche Rechenleistung oder als Backup genutzt werden. Dies ermöglicht es, die Rechenkapazitäten in Zeiten hoher Nachfrage zu erweitern und gleichzeitig die Kontrolle über kritische Daten zu behalten. 

Verteilte Datenverarbeitung 

Cloud Computing bietet die Möglichkeit, Daten über mehrere Rechenzentren hinweg zu verteilen. In Kombination mit HPC können diese großen Datenmengen parallel verarbeitet werden, was eine noch schnellere und effizientere Datenanalyse und Berechnung ermöglicht. 

Zusammenarbeit und globaler Zugriff 

Cloud-basierte HPC-Lösungen bieten globalen Zugriff, sodass Forscher, Ingenieure und Unternehmen weltweit an denselben Projekten arbeiten können, ohne sich um lokale Infrastruktur kümmern zu müssen. Diese Zusammenarbeit wird durch die leistungsstarke Infrastruktur der Cloud und die Flexibilität von HPC-Systemen verstärkt. 

Vorteile und Nachteile

VorteileNachteile
Komplexe Aufgaben werden in deutlich kürzerer Zeit als mit herkömmlichen Systemen gelöst.Die Einrichtung und Verwaltung von HPC-Systemen erfordert spezialisiertes Fachwissen
HPC ermöglicht die effiziente Analyse riesiger Datenbestände HPC-Systeme haben einen erhöhten Stromverbrauch und benötigen aufwändige Kühlung
Es treibt Innovationen durch schnellere Modellierung und Simulation voranHPC-Anwendungen erfordern oft maßgeschneiderte Programme und Algorithmen
HPC liefert präzisere Ergebnisse durch detailliertere Berechnungen und SimulationenNicht alle Anwendungen können effizient für HPC optimiert werden
HPC bewältigt Aufgaben, die für normale Computer unmöglich wärenSupercomputer benötigen große physische Räumlichkeiten und Infrastruktur
Trotz hoher Anfangskosten spart HPC durch verkürzte Entwicklungszeiten Ressourcen

Zusammenfassung

High Performance Computing (HPC) ermöglicht es, komplexe Aufgaben und große Datenmengen in kürzester Zeit zu verarbeiten, wodurch wissenschaftliche und technologische Innovationen beschleunigt werden. Es bietet enorme Rechenleistung und ermöglicht präzisere Ergebnisse, was es zu einer wertvollen Technologie in Bereichen wie Forschung, Ingenieurwesen und künstlicher Intelligenz macht. Allerdings bringt HPC auch einige Nachteile mit sich: Es erfordert hohe Anfangsinvestitionen und laufende Betriebskosten, einschließlich der Energieversorgung und Kühlung. Zudem ist die Verwaltung von HPC-Systemen komplex und benötigt spezielles Fachwissen, und die Software muss oft maßgeschneidert werden, um die Leistung optimal zu nutzen.

Häufig gestellte Fragen zu High Performance Computing

Wie teuer sind High Performance Computing-Systeme?

Die Kosten für HPC-Systeme können sehr hoch sein, da sie teure Hardware, spezielle Software und eine Infrastruktur für Energie und Kühlung erfordern. Der Preis richtet sich in diesem Falle nach den Anforderungen und kann von mehreren zehntausenden Euro bis hin zu mehreren hundert Millionen Euro gehen. 

Supercomputer sind besonders leistungsstarke Computer, die für HPC-Anwendungen entwickelt wurden und eine enorme Anzahl von Prozessoren nutzen, um komplexe Berechnungen schnell auszuführen.

HPC-Systeme können durch Hinzufügen weiterer Prozessoren oder Nodes skaliert werden, um mehr Rechenleistung zu liefern, wodurch die Effizienz bei größeren Aufgaben steigt.

Typische Sprachen sind C, C++, Fortran und Python, oft mit parallelen Programmiermodellen wie MPI oder OpenMP.

Es gibt Cloud-basierte HPC-Dienste, die auch für kleinere Projekte zugänglich sind, z. B. über Amazon AWS oder Google Cloud. Somit können HPC-Systeme auch privat genutzt werden.

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