Penetrationstest

Penetrationstest

Angesichts zunehmender Cyberbedrohungen gewinnt die regelmäßige Überprüfung von Systemen in Unetrnehmen an Bedeutung. Ein bewährtes Verfahren zur Identifikation potenzieller Schwachstellen ist der Penetrationstest. Dieses Glossar erläutert, was dahintersteckt und welchen Nutzen ein solcher Test für den Schutz Ihres Unternehmens bietet.

 
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Was ist ein Penetrationstest?

Ein Penetrationstest, auch als “Pentest” bekannt, ist ein methodischer Prozess, bei dem Sicherheitsexperten in kontrollierter Weise versuchen, in ein Computersystem, ein Netzwerk oder eine Webanwendung einzudringen. Ziel ist es, Schwachstellen zu finden, die von böswilligen Akteuren ausgenutzt werden könnten. Dabei wird eine Kombination aus automatisierten Tools und manuellen Techniken eingesetzt, um das Sicherheitsniveau eines Systems zu überprüfen.

Wie funktioniert ein Penetrationstest?

Ein Penetrationstest (Pentest) ist eine simulierte Cyberattacke auf ein IT-System, um Sicherheitslücken zu identifizieren und auszunutzen, bevor echte Angreifende dies tun können. Der Ablauf eines Pentests gliedert sich in mehrere Phasen:

Planung und Aufklärung

Zu Beginn erfolgt die Planung und Aufklärung (Reconnaissance), bei der die Ziele des Tests definiert und der Umfang festgelegt werden. Anschließend werden Informationen über das System gesammelt, beispielsweise durch Open-Source-Intelligence (OSINT), öffentliche Datenquellen oder das Ermitteln von IP-Adressen, Domains und verwendeten Technologien.

Analyse & Scan

Darauf folgt die Analyse- und Scan-Phase, in der das Netzwerk auf offene Ports, laufende Dienste und potenzielle Schwachstellen untersucht wird. Hierbei kommen häufig Tools wie Nmap oder Nessus zum Einsatz. Gleichzeitig wird geprüft, ob bekannte Sicherheitslücken existieren, indem Software-Versionen mit öffentlich verfügbaren Schwachstellendatenbanken, wie der CVE-Datenbank, abgeglichen werden. 

Angriff und Exploitation

In der anschließenden Angriffs- und Exploitationsphase versuchen die Tester, die identifizierten Schwachstellen gezielt auszunutzen. Mögliche Angriffsvektoren sind etwa SQL-Injections, Cross-Site-Scripting (XSS) oder Buffer Overflows. Falls ein Zugriff auf das System gelingt, wird getestet, ob sich die Berechtigungen erweitern lassen (Privilege Escalation). Zudem wird geprüft, ob ein Angreifender sich durch das Einrichten einer Hintertür (Persistence) dauerhaft Zugang verschaffen könnte. 

Post-Exploitation und Analyse

Nach erfolgreicher Ausnutzung von Schwachstellen folgt die Post-Exploitation- und Analysephase, in der untersucht wird, ob vertrauliche Daten extrahiert werden können. Gleichzeitig werden alle durchgeführten Angriffe dokumentiert, um die Ergebnisse später auswerten zu können. 

Report

Auf Basis dieser Erkenntnisse wird ein detaillierter Bericht erstellt, der sämtliche identifizierten Schwachstellen, die angewendeten Exploit-Methoden und Empfehlungen zur Behebung enthält. Dieser Bericht wird sowohl technischen Teams als auch dem Management präsentiert, um gezielte Gegenmaßnahmen einzuleiten. 

Nachtest

Abschließend erfolgt ein Nachtest (Re-Testing), bei dem überprüft wird, ob die zuvor geschlossenen Sicherheitslücken tatsächlich nicht mehr ausgenutzt werden können. 

Der Penetrationstest kann sowohl manuell durch Sicherheitsexperten als auch mit automatisierten Tools und speziellen Betriebssystemen wie Metasploit, Burp Suite oder Kali Linux durchgeführt werden. Er trägt maßgeblich dazu bei, IT-Systeme gegen reale Bedrohungen zu schützen und Sicherheitsmaßnahmen gezielt zu verbessern. 

Was sind Anwendungsbereiche eines Penetrationstest?

Netzwerksicherheit

Penetrationstests werden durchgeführt, um Sicherheitslücken in Netzwerkinfrastrukturen wie Firewalls und Routern zu identifizieren.

Sie helfen dabei, Sicherheitslücken in Webseiten und Webanwendungen zu entdecken, die durch SQL-Injection oder Cross-Site-Scripting (XSS) ausgenutzt werden können. 

In Cloud-Umgebungen werden Penetrationstests verwendet, um sicherzustellen, dass die Infrastruktur und Daten sicher sind.

Penetrationstests helfen, Sicherheitslücken in mobilen Apps zu finden und zu beheben.

Sie testen die Sicherheitsvorkehrungen von Internet-of-Things-Geräten, um potenzielle Angriffsflächen zu identifizieren.

Unternehmen, die regulatorischen Anforderungen unterliegen, setzen Penetrationstests ein, um die Sicherheitsstandards zu erfüllen.

Penetrationstests beinhalten auch Phishing- und andere Social-Engineering-Techniken, um die Verwundbarkeit von Mitarbeitenden zu prüfen.

Unternehmen testen ihre gesamte IT-Infrastruktur, um potenzielle Angriffspunkte zu ermitteln.

Welche Arten von Penetrationstests gibt es?

Beim Black-Box-Test verfügt der Tester über keinerlei Vorkenntnisse zum Zielsystem und versucht, sich unbefugt Zugang zu verschaffen – ganz wie ein echter Angreifender

Im Gegensatz dazu basiert der White-Box-Test auf vollständigen Informationen über das System, wodurch gezielt Sicherheitslücken aufgedeckt werden können, die bei einem realen Angriff möglicherweise übersehen würden.

Ein Gray-Box-Test stellt eine Mischform dar: Hier erhält der Tester einen eingeschränkten Zugang, ähnlich wie ein Insider mit bestimmten Berechtigungen, und versucht, Schwachstellen innerhalb des Systems auszunutzen.

Je nach Angriffsszenario wird zudem zwischen externen und internen Tests unterschieden. Während sich ein externer Penetrationstest auf Angriffe von außerhalb des Netzwerks oder der Anwendung konzentriert – etwa über das Internet –, liegt der Fokus eines internen Tests auf Sicherheitslücken innerhalb der Organisation. Dabei wird geprüft, welche Risiken durch bereits bestehende oder kompromittierte Benutzerkonten entstehen könnten.

Sie analysieren, wie anfällig Mitarbeitende für gezielte Phishing-Angriffe sind und helfen dabei, das Bewusstsein für Social-Engineering-Angriffe zu schärfen. 

Beim Wireless Penetration Testing wird hingegen die Sicherheit drahtloser Netzwerke überprüft, um potenzielle Schwachstellen aufzudecken, die Angreifende ausnutzen könnten.

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Vor- und Nachteile

VorteileNachteile
Sie helfen dabei, Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen, bevor Angreifende diese ausnutzenPenetrationstests können zu erhöhten Kosten führen
Durch das Aufdecken von Schwächen können Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifenEin umfassender Test kann mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen
Die Ergebnisse eines Penetrationstests liefern wertvolle Einblicke in die Sicherheitslage Der Test kann dazu führen, dass Unternehmen glauben, dass alle Schwachstellen beseitigt sind
Penetrationstests helfen, regulatorische Anforderungen zu erfüllenManche Tests decken nicht alle möglichen Schwachstellen ab
Ein erfolgreich durchgeführter Pen-Test stärkt das Vertrauen von Kunden und Partnern Bei unsachgemäßer Durchführung können Penetrationstests zu Schäden führen

Zusammenfassung

Penetrationstests sind ein unverzichtbares Werkzeug, um die Sicherheitslage von IT-Systemen zu überprüfen und Schwachstellen zu identifizieren, bevor diese von Angreifenden ausgenutzt werden. Sie bieten zahlreiche Vorteile, wie die Risikominderung und Verbesserung der Sicherheitsstrategien, haben jedoch auch Nachteile, wie erhöhte Kosten und den zeitintensiven Ablauf. Dennoch sind Penetrationstests ein entscheidender Bestandteil einer robusten IT-Sicherheitsstrategie.

Häufig gestellte Fragen zu Social Engineering

Warum sind Penetrationstests wichtig?

Penetrationstests sind wichtig, um Sicherheitslücken in Systemen und Netzwerken zu identifizieren, bevor Angreifende diese ausnutzen können.

Penetrationstests sind in der Regel von qualifizierten Sicherheitsexperten oder spezialisierten Firmen durchzuführen, die Erfahrung in der Durchführung solcher Tests haben.

Eine regelmäßige Durchführung sollte gewährleistet werden, mindestens einmal jährlich oder nach wesentlichen Änderungen an Systemen und Netzwerken.

Die Dauer eines Penetrationstests hängt von der Komplexität und dem Umfang des Systems ab, kann jedoch mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen.

Nach einem Penetrationstest erhält der Kunde einen detaillierten Bericht über gefundene Schwachstellen und Empfehlungen für deren Behebung.

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