Die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsstrategie sowohl für Unternehmen als auch für Endanwender. Sie dient dem Schutz sensibler Daten und der Verhinderung von Identitätsdiebstahl. In diesem Glossar erfahren Sie, wie die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) funktioniert und welche Vorteile sie bietet.
Was ist eine 2-Faktor-Authentifizierung?
Die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist ein Sicherheitsmechanismus, der den Schutz von Online-Konten und digitalen Systemen erheblich verstärkt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Authentifizierung, die lediglich ein Passwort erfordert, kombiniert 2FA zwei verschiedene Faktoren. Dadurch ist das Ziel die zweifelsfreie Identifizierung des Nutzenden. In der Regel handelt es sich bei diesen Faktoren um etwas, das der Benutzende weiß, wie beispielsweise ein Passwort, und etwas, das er besitzt, wie etwa ein Smartphone, auf dem ein Bestätigungscode empfangen wird. Manche Systeme integrieren zusätzlich biometrische Merkmale wie Fingerabdrücke oder Gesichtserkennung, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Somit wird durch diesen zusätzlichen Schritt der Zugang zu sensiblen Daten erheblich erschwert, da potenzielle Angreifende nicht nur das Passwort kennen, sondern auch physischen Zugriff auf das zweite Authentifizierungsmittel haben müssen. Die 2-Faktor-Authentifizierung wird mittlerweile von vielen großen Plattformen wie Banken, sozialen Netzwerken und E-Mail-Diensten genutzt, um den Schutz vor unbefugtem Zugriff zu gewährleisten und so die Sicherheit nachhaltig zu verbessern.
Wie funktioniert eine 2-Faktor-Authentifizierung?
Ein Login mit einem zweiten Faktor (2FA) funktioniert in mehreren Schritten, die eine zusätzliche Sicherheitsebene über das herkömmliche Passwort hinaus bieten. Hier ist der Ablauf, wie ein solcher Anmeldeprozess normalerweise funktioniert:
Eingabe von Benutzername und Passwort (erster Faktor) Der Nutzende gibt wie gewohnt seinen Benutzernamen und das zugehörige Passwort ein. Dies ist der erste Authentifizierungsfaktor, den der Nutzende selbst kennt und auch oftmals eigenständig festgelegt hat. Wenn diese Informationen korrekt sind, leitet das System den nächsten Schritt ein.
Anforderung des zweiten Faktors Nachdem das Passwort überprüft wurde, wird der Nutzende aufgefordert, einen zweiten Nachweis seiner Identität zu erbringen. Dieser zweite Faktor kann dem Nutzenden auf unterschiedliche Weise zur Verfügung gestellt werden. Zu nennen sind hier Einmalcodes, Authenticator-Apps, Hardware Token oder Biometrische Daten.
Eingabe des zweiten Faktors Der Nutzende gibt nun den empfangenen Code ein oder verwendet sein biometrisches Merkmal. Dadurch bestätigt er seine Identität. Der Code aus der SMS oder der Authenticator-App wird beispielsweise in ein spezielles Feld eingegeben.
Verifizierung des zweiten Faktors Das System überprüft, ob der eingegebene zweite Faktor korrekt ist. Bei einem zeitbasierten Code muss dieser innerhalb eines bestimmten Zeitfensters gültig sein. Sollte der zweite Faktor korrekt sein, wird die Authentifizierung abgeschlossen.
Erfolgreicher Login Nach der korrekten Eingabe und Verifizierung beider Faktoren, erhält der Nutzende Zugang zum Konto oder System. Durch die Verwendung eines zweiten Faktors ist das Konto wesentlich sicherer, da selbst bei einem gestohlenen Passwort der Zugriff ohne den zweiten Faktor nicht möglich ist.
Was sind gängige Methoden bei der 2FA?
SMS-basierte Codes
Ein Einmalcode wird per SMS an das registrierte Mobiltelefon gesendet. Der Benutzende gibt diesen Code nach der Passworteingabe ein.
Authenticator-Apps
Apps wie Google Authenticator, Authy oder Microsoft Authenticator generieren zeitbasierte Einmalcodes (TOTP). Diese Codes ändern sich alle 30 Sekunden und bieten eine weitere sichere Methode zur Authentifizierung.
E-Mail-Bestätigung
Der Einmalcode wird an eine vorher registrierte E-Mail-Adresse gesendet. Nun muss der Benutzende diesen Code nur noch eingeben, um den Anmeldevorgang abzuschließen.
Hardware-Token
Physische Geräte wie YubiKey oder RSA SecurID generieren Codes oder ermöglichen eine direkte Verbindung über USB oder NFC.
Biometrische Authentifizierung
Systeme, die biometrische Daten wie Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Iris-Scans verwenden, bieten eine bequeme und sichere Möglichkeit zur Authentifizierung.
Push-Benachrichtigungen
Bei dieser Methode erhält der Benutzende eine Push-Benachrichtigung auf sein Mobilgerät, die er einfach genehmigen oder ablehnen kann.
Smartcards
Die Smartcard ist eine kleine, tragbare Karte, die zur sicheren Speicherung und Verarbeitung von Daten, wie etwa die Authentifizierung verwendet wird.
Was ist der Unterschied zwischen Authentisierung und Authentifizierung?
Der Unterschied zwischen Authentisierung und Authentifizierung ist subtil, aber wichtig. Die Authentisierung bezieht sich auf den spezifischen Schritt, in dem die Identität einer Person oder eines Systems überprüft wird. Dabei geht es darum, festzustellen, ob jemand tatsächlich derjenige ist, der er vorgibt zu sein. Ein gängiges Beispiel dafür ist die Eingabe von Benutzername und Passwort. Hier wird geprüft, ob der Nutzende berechtigt ist, auf das System zuzugreifen.
Im Gegensatz dazu ist die Authentifizierung der umfassendere Prozess, der die gesamte Überprüfung der Identität umfasst. Dieser Prozess beinhaltet somit nicht nur die Authentisierung, sondern auch alle weiteren Schritte, die zur Bestätigung der Identität notwendig sind. Dazu gehören etwa die Verwendung von Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der nach der Eingabe von Passwort und Benutzername ein zusätzlicher Sicherheitscode eingegeben werden muss.
Somit kann zusammengefasst gesagt werden, dass die Authentisierung einen spezifischen Schritt innerhalb der Authentifizierung darstellt. Während die Authentisierung sich auf die Identitätsprüfung konzentriert, umfasst die Authentifizierung alle Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Identität eines Benutzenden oder Systems zu bestätigen.
Wo kommt die 2-Faktor-Authentifizierung zum Einsatz?
Online-Banking
Viele Banken verwenden 2FA, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen auf Konten zugreifen können. Nach der Eingabe von Benutzername und Passwort wird oft ein Code per SMS oder über eine Authenticator-App angefordert.
Soziale Netzwerke
Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram bieten 2FA an, um Benutzerkonten vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Nutzende können Einmalcodes verwenden oder sich biometrisch authentifizieren.
E-Mail-Dienste
Dienste wie Gmail und Outlook nutzen 2FA, um die Sicherheit von E-Mail-Konten zu erhöhen. Nach der Eingabe von Passwort und Benutzername muss ein zusätzlicher Code eingegeben werden.
Cloud-Dienste
Anbieter wie Google Drive, Dropbox und Microsoft OneDrive implementieren 2FA, um den Zugriff auf gespeicherte Daten zu sichern und Missbrauch zu verhindern.
Unternehmensanwendungen
Unternehmen setzen 2FA ein, um den Zugriff auf interne Systeme und Datenbanken zu schützen. Dies ist besonders wichtig in Bereichen wie Finanzwesen und Gesundheitswesen, wo sensible Informationen verarbeitet werden.
Gaming-Plattformen
Plattformen wie Steam und PlayStation Network bieten 2FA, um die Kontosicherheit zu erhöhen und zu verhindern, dass unbefugte Personen auf Spiele und persönliche Daten zugreifen.
E-Commerce-Websites
Online-Shops nutzen 2FA, um die Sicherheit bei Transaktionen zu erhöhen und Betrug zu verhindern. Kunden müssen oft einen zusätzlichen Code eingeben, um ihren Einkauf abzuschließen.
IT-Sicherheit
In der IT-Sicherheit wird 2FA eingesetzt, um den Zugriff auf Systeme, Netzwerke und Server zu kontrollieren. Dies ist besonders wichtig für Administratoren und Mitarbeiter, die Zugang zu sensiblen Informationen haben.
Vorteile und Nachteile der 2-Faktor-Authentifizierung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Reduziert das Risiko unbefugten Zugriffs | Der Anmeldeprozess gestaltet sich etwas aufwändiger |
Erschwert den Zugriff auf persönliche Informationen für Angreifende | Ein zweites Authentifizierungsmedium muss immer zugänglich sein |
Schutz sensibler Daten wie z.B. beim Online-Banking | |
Bietet zusätzlichen Schutz bei Passwortverlust | |
Erschwert den Zugriff selbst nach Eingabe von Anmeldedaten auf Phishing-Seiten. |
Zusammenfassung
Die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist ein Sicherheitsverfahren, das den Zugang zu Online-Konten durch die Kombination von zwei verschiedenen Authentifizierungsfaktoren schützt. Der erste Faktor ist typischerweise ein Passwort, während der zweite Faktor aus einem Element besteht, das der Benutzende besitzt, wie einem Einmalcode aus einer SMS, einer Authenticator-App oder biometrischen Daten.
Die Vorteile der 2FA umfassen erhöhte Sicherheit, Schutz vor Identitätsdiebstahl und Betrugsfällen sowie ein höheres Vertrauen der Benutzenden in die Sicherheit ihrer Konten. Allerdings bringt sie auch einige Nachteile mit sich, wie Komplexität und mögliche Zugriffsprobleme bei Verlust des zweiten Faktors.
Insgesamt ist die 2FA aber ein effektives Mittel, um die digitale Sicherheit zu verbessern und unbefugten Zugriff zu verhindern.
Häufig gestellte Fragen zur 2-Faktor-Authentifizierung
Wofür wird 2FA genutzt?
Der Nutzen bei 2FA liegt vor allem in dem besseren Schutz des Kontos. Selbst wenn ein Passwort gestohlen wird, verhindert der zusätzliche Sicherheitscode den Zugang. Diese Methode erhöht die Sicherheit erheblich.
Welche Arten von zweiten Faktoren gibt es?
Es gibt verschiedene zweite Faktoren, z. B. SMS-Codes, Authenticator-Apps, biometrische Daten (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) und physische Sicherheitsschlüssel.
Wie funktioniert 2FA mit einer Authenticator-App?
Bei der 2FA mit einer Authenticator-App scannen Sie einen QR-Code oder geben einen Schlüssel ein, um die App mit Ihrem Konto zu verknüpfen. Die App erzeugt dann alle 30 Sekunden einen neuen, 6-stelligen Code. Bei der Anmeldung geben Sie diesen Code zusätzlich zu Ihrem Passwort ein, um den Zugriff auf Ihr Konto zu schützen. So bleibt Ihr Konto selbst dann sicher, wenn jemand Ihr Passwort kennt.
Was passiert, wenn ich meinen zweiten Faktor verliere?
Wenn Sie den zweiten Faktor verlieren, können Sie meist Backup-Codes nutzen, die beim Einrichten von 2FA bereitgestellt wurden. Alternativ bieten einige Dienste die Möglichkeit, einen Code per E-Mail oder SMS zu senden. In schwierigen Fällen kann der Kundensupport helfen, den Zugang wiederherzustellen.