Digitalisierung ist ein Thema, welches immer mehr an Relevanz gewinnt. Dabei wird es oft mit Fortschritt und Wettbewerbsfähigkeit assoziiert. Die Corona-Pandemie zwingt uns immer mehr dazu, Prozesse zu digitalisieren, sodass im Homeoffice ohne Einschränkungen produktiv gearbeitet werden kann. Auch unabhängig von der Pandemie erkennen immer mehr Unternehmen das Potenzial der Digitalisierung für effiziente Geschäftsprozesse.
Neben der wirtschaftlichen Chance sehen viele den positiven Nutzen für den Klimaschutz. Wie kann Digitalisierung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Hat Digitalisierung negative Auswirkungen auf die Umwelt und wie können diese reduziert werden? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in diesem Beitrag.
Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt: Die Fakten im Überblick
- Digitale Technologien sind für etwa 4 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich
- Der Energieverbrauch digitaler Technologien insgesamt steigt jährlich um 9 %
- Videostreaming verursacht weltweit über 300 Mio. Tonnen CO2-Emissionen
Welche Aspekte in der IT haben eine Auswirkung auf die Umwelt?
Bevor die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt bewertet werden können, ist festzuhalten, welche Aspekte der IT überhaupt einen Effekt haben. Entscheidend für die Beurteilung ist besonders der Energieverbrauch.
Potenzielle Stellschrauben für die Umweltbilanz der IT in Unternehmen:
- Hardware & Software
- Rechenzentren
- Druckerpapier & Toner/Tinte
- Nutzung von Bürogebäuden
- Anwender:innenverhalten
- Anfahrtswege
Wie kann Digitalisierung den Umweltschutz verbessern?
Die wohl offensichtlichsten positiven Auswirkungen der Digitalisierung im Arbeitsalltag sind zum einen der verringerte Ressourcenverbrauch für Dokumente in Papierform und zum anderen die geringeren CO₂-Emissionen dank der Möglichkeit von Zuhause aus zu arbeiten.
Dokumente zu digitalisieren ist nicht nur praktisch, sondern spart zudem die Ressourcen, die zur Herstellung und Bedruckung benötigt werden. Darüber hinaus können Daten einfach digital versendet werden, anstatt sie per Post verschicken zu müssen. Die Option im Homeoffice arbeiten zu können, wirkt sich besonders dann positiv auf den ökologischen Fußabdruck aus, wenn ansonsten dem Privatauto zur Arbeit gependelt würde.
Die Weiterentwicklung von Software und Hardware eröffnet neue Möglichkeiten der umweltschonenden Digitalisierung:
- Intelligente Software für effizientere Prozesse (beispielsweise in der Logistik)
- Hardware wird intelligenter und kann stromsparender betrieben werden
Wir sind Ihr erfahrener Ansprechpartner wenn es um die IT Ihrer Firma geht. Sprechen Sie uns einfach an!
Negative Auswirkungen von Digitalisierung auf die Umwelt
Digitalisierung hat aber nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt. Der Einsatz von immer mehr Hardware führt zu Unmengen an Elektroschrott und einem großen Energieverbrauch. Die einfache Verfügbarkeit und das große Angebot im Bereich Onlineshopping regen den Konsum an und führen durch lange Lieferketten und Überproduktion zu starken Umweltschäden.
Für die Nutzung digitaler Technologie sind große Mengen an Energie erforderlich und der Bedarf nimmt mit fortschreitender Digitalisierung immer weiter zu. Arbeiten wir im Homeoffice, sparen wir uns zwar eine Anfahrt mit einem Privatauto, aber nutzen dafür unter Umständen mehr Ressourcen, als wir es in einem Büro getan hätten. Zu Hause werden möglicherweise Geräte wie Router extra betrieben, die im Büro von mehreren Personen geteilt werden. Die Beleuchtung und das Beheizen der Räume benötigt Energie, die bei der Mitnutzung von Räumen ohnehin erforderlich wäre.
Der Rebound-Effekt: Warum effiziente Technologie nicht gleich mehr Klimaschutz bedeutet
Führt das mobile Arbeiten nicht zu der gewünschten Ressourcenschonung, kann dies als Rebound-Effekt beschrieben werden. Hierbei wird die angestrebte Einsparung durch die Arbeit im Homeoffice nicht erfüllt oder es werden sogar mehr Strom und Energie zum Heizen benötigt, als es in einem geteilten Büro der Fall wäre. Digitalisierung führt zwar dazu, dass Technologien immer effizienter werden und von überall aus genutzt werden können. Die gesteigerte Energieeffizienz wird allerdings dadurch gemindert, dass die generelle Nutzung der Technologien zunimmt und im Endeffekt mehr Energie verbraucht wird als vorher.
Datenkonsum wirkt sich negativ auf die Umwelt aus
Was den meisten gar nicht bewusst ist: Jedes Mal, wenn wir eine Serie streamen oder bei Google nach etwas suchen, verbrauchen wir Energie, beispielsweise für den Betrieb der Server und Rechenzentren. Ein großer Energieaufwand entsteht alleine durch die Kühlung der Rechenzentren.
- In den letzten 10 Jahren ist der Energiebedarf für Rechenzentren um 55 % gestiegen
- Cloud Computing beansprucht fast die Hälfte des Energiebedarfs von Rechenzentren
Auch moderne Währungsformen wie die Kryptowährung Bitcoin sorgen für einen Anstieg des Energieverbrauchs. Das Erstellen neuer sogenannter Blöcke mittels Blockchain-Technologie zur Vermehrung der Kryptowährung verbraucht in einem Jahr so viel Energie wie ganz Dänemark.
Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt: Wie geht nachhaltige Digitalisierung?
Werden die Vor- und Nachteile der Digitalisierung gegenübergestellt, kommt die Frage auf: Was ist Digitalisierung? Klimakiller oder Chance für den Umweltschutz? Wir von GREEN IT sagen, Digitalisierung kann beides sein, je nachdem wie sie angegangen wird. Viele der umweltschädlichen Faktoren der Digitalisierung können durch Innovationen und bewusstes Handeln umgekehrt werden.
Der technologische Fortschritt hin zu effizienterer Hardwarenutzung und einer umweltschonenden Datenübermittlung. Ein entscheidender Akteur bei der Umsetzung nachhaltiger Digitalisierung sind Unternehmen. Viele große Technologieunternehmen wie Google oder Apple setzen bereits auf die Verwendung erneuerbarer Energien, wodurch sie nicht nur ihrer Reputation, sondern auch der Umwelt etwas Gutes tun.
So geht nachhaltige Digitalisierung:
- Setzen Sie auf Serverlösungen und Rechenzentren, die mit erneuerbaren Energien und Ökostrom betrieben werden.
- Achten Sie bei der Anschaffung neuer Geräte auf die Energieeffizienzklasse.
- Vermeiden Sie Überkonsum, kaufen Sie nur die Hardware, die wirklich notwendig ist.
- Verwenden Sie Collaboration-Lösungen zur Internet-Telefonie (beispielsweise Asana, Teams).
- Reduzieren Sie Druckvolumen und digitalisieren Sie Arbeitsprozesse und Dokumente überall, wo möglich.
- Überprüfen Sie Ihre Möglichkeiten, remote und von Zuhause aus zu arbeiten.
- Schulen Sie Systemadministrator:innen und Anwender:innen im bewussten und ressourcenschonenden Umgang mit Hardware und Software.
- Nutzen Sie generalüberholte Hardware aus zweiter Hand und führen Sie Ihre Hardware in Refurbishing-Ketten zurück.
- Nutzen Sie Hardware-Leasing-Angebote.
- Entsorgen Sie unbrauchbare Elektronik korrekt.
- Nutzen Sie eigene Solarenergie oder Ökostrom zur Versorgung der IT-Verbraucher im Unternehmen.
Ein wichtiger Schritt ist bereits getan, wenn Sie Ihr Handeln konsequent hinterfragen. Viele kleine Entscheidungen können bereits dafür sorgen, Energie zu sparen. Sie möchten mehr über “Green IT” erfahren? In unserer Reihe “Was ist Green IT?” gehen wir näher darauf ein, wie Sie Digitalisierung im eigenen Unternehmen nachhaltig und klimaschonend umsetzen.
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